Die Schwerbehindertenvertretung ist und bleibt wichtiger Akteur bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung – Bericht zur Herbstversammlung der AGSV Bayern im November 2022

Am 30.11.2022 trafen sich die Mitglieder der AGSV Bayern im Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales. Wolfgang Kurzer begrüßte die wieder- und neugewählten örtlichen Vertrauenspersonen sowie die weiteren Mitglieder. Sein besonderer Gruß galt Holger Kiesel, Behindertenbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung.

Bild zeigt von links nach rechts: Adelheid Jung (Mitglied des Vorstandes der AGSV Bayern), Wolfgang Kurzer (Vorsitzender des Vorstandes der AGSV Bayern), Holger Kiesel (Behindertenbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung), Christian Löhr (stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der AGSV Bayern), Johann Radlinger (Mitglied des Vorstandes der AGSV Bayern)

„Ein barrierefreier und inklusiver Arbeitsmarkt ist für Menschen mit Behinderung die Voraussetzung, um am Leben der Gemeinschaft gleichberechtigt teilnehmen zu können.“ – sagte Holger Kiesel. Die Aufgaben des Bayerischen Behindertenbeauftragten sind äußerst vielfältig. Der Freistaat Bayern hat mit der Aktion „Bayern Barrierefrei 2023“ einen wichtigen Meilenstein gesetzt. Auch wenn noch nicht alle Bereiche des öffentlichen und digitalen Lebens für alle Menschen in gleicher Weise zugänglich sind, konnten schon deutliche Fortschritte gemacht werden. Es sind jedoch in den Bereichen Schule, Wohnen, Gesundheit, Ausbildung und Arbeitsmarkt sowie Digitales und Mobilität – um nur einige zu nennen – weitere Anstrengungen erforderlich. Menschen mit Behinderung sind – auch wenn sie sehr gut qualifiziert sind – auf dem Arbeitsmarkt oft benachteiligt. Menschen mit Behinderung, die auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein könnten, müssen bei Bedarf die nötige, passgenaue Unterstützung erhalten. Der Schwerbehindertenvertretung kommt gerade im Bereich Ausbildung und Beschäftigung eine zentrale Rolle zu. Holger Kiesel dankte den Schwerbehindertenvertretungen für ihren unermüdlichen Einsatz und die stets gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Wolfgang Kurzer blickte in seinem Tätigkeitsbericht auf den Staatsempfang zum 100 + 2-jährigen Jubiläum der Schwerbehindertenvertretung zurück. Es war ein Ausdruck der Wertschätzung der Schwerbehindertenvertretung durch die Bayerische Staatsregierung. Mit Sorge verfolge die AGSV Bayern jedoch die Entwicklung bei der Beschäftigungsquote im öffentlichen Dienst des Freistaates Bayern. Diese liegt zwar immer noch über der gesetzlichen Mindestquote, ist jedoch seit Jahren stetig rückläufig. Hier gilt es nun innovative Lösungen zu suchen, zu finden und umzusetzen, um den Trend umzukehren. Eine Möglichkeit wäre die verstärkte Zusammenarbeit mit Berufsförderungswerken. Zur Verstetigung und Optimierung der Barrierefreiheit in digitaler und baulicher Hinsicht bedarf es noch weiterer Anstrengungen. Es sollten auf Ressortebene feste Verantwortliche für diese Thematik benannt und mit weitreichenden Kompetenzen ausgestattet werden. Die digitale Barrierefreiheit wird bereits in einigen Ressorts umgesetzt. Sehr positiv ist in diesem Zusammenhang, den Mitarbeiterservice Bayern zu erwähnen. Hier wird konsequent darauf geachtet, dass dieses Portal alle Beschäftigten ohne Einschränkungen nutzen können. Auch das neue Responsive Design macht nun auch eine Nutzung über Mobilgeräte sinnvoll möglich.

Nachdem es die letzte Sitzung des Kollegen Johann Radlinger im Kreis der Mitglieder der AGSV Bayern  war, bevor er in den Ruhestand geht, wurde er vom Vorsitzenden verabschiedet. Kurzer dankte Radlinger für sein jahrelanges herausragendes Engagement im Vorstand und der Redaktion der AGSV Bayern. „Deine hohe Fachkompetenz sowie Deine stets vorbildliche kollegiale Art werden uns fehlen“ – so Kurzer.

Beitrag Wolfgang Kurzer, Dezember 2022

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